Renault Clio Betriebsanleitung und Reparaturanleitung

Reparaturanleitung - Renault Clio :: Die bremsanlage

Das hydraulische fußbremssystem besteht aus dem hauptbremszylinder, den scheibenbremsen für die vorderräder und den trommelbremsen für die hinterräder sowie dem bremskraftverstärker.

Die modelle mit 88 und 135 ps besitzen vorn innenbelüftete bremsscheiben. Beim 16-ventil-motor sind hinten serienmäßig scheibenbremsen eingebaut, bei den anderen modellen nur in verbindung mit abs (antibiockiersystem).

Das bremssystem ist in zwei kreise aufgeteilt, die diagonal wirken.

Ein bremskreis arbeitet vorn rechts/hinten links, der andere vorn links/hinten rechts. Dadurch bremst bei ausfall eines bremskreises, zum beispiel durch undichtigkeit, ein vorderrad und das entgegengesetzte hinterrad. Der druck für beide bremskreise wird im hauptbremszylinder über das bremspedal aufgebaut.

Der bremsflüssigkeitsbehälter befindet sich über dem hauptbremszylinder vorn im motorraum und versorgt das ganze bremssystem mit bremsflüssigkeit.

Der bremskraftverstärker speichert einen teil des vom motor erzeugten ansaug-unterdruckes. Über entsprechende ventile wird dann bei bedarf die pedalkraft durch den unterdruck verstärkt.

Der dieselmotor besitzt eine spezielle unterdruckpumpe, die vom motor angetrieben wird und den unterdruck für den bremskraftverstärker erzeugt.

Die scheibenbremsbeläge an vorder- und hinterachse müssen grundsätzlich nicht nachgestellt werden. Auch die hinterrad- trommelbremse stellt sich automatisch nach, es muß dort also nur noch in den vorgeschriebenen intervallen die belagdicke geprüft werden. Die automatische nachstellung der hinterradbremse erfolgt beim betätigen der bremse durch einen nachstellhebel. Liegt ein entsprechender belagverschleiß vor, so verstellt sich der hebel gegenüber einer ratsche. Beim lösen der bremse arretiert die ratsche den hebel in der vorher eingenommenen lage. Die bremsbacke kann sich dadurch nicht mehr so weit zurückstellen. Dadurch bleibt der leerweg des bremspedals über die gesamte lebensdauer der bremsbeläge annähernd gleich groß.

In den renault clio können scheibenbremssättel sowie trommelbremsen der firmen girling oder bendix eingebaut sein. Beim wechseln der bremsbeläge ist daher zuerst anhand der abbildungen festzustellen, welche bremsen eingebaut sind. Es müssen dann je nach fabrikat unterschiedliche arbeitsanweisungen beachtet werden. Das fabrikat ist auch beim kauf der neuen bremsbeläge anzugeben.

Die feststellbremse wirkt über seilzüge auf die bremsbeläge der hinterräder.

Ein in das bremssystem integrierter bremskraftbegrenzer (modelle mit abs: bremskraftregler) sorgt dafür, daß bei unterschiedlicher wagenauslastung die hinterräder nicht überbremsen (blockieren).

Je nach modell und ausstattung kann der renault clio mit einem elektronischen antibiockiersystem (abs) von bosch ausgerüstet sein. Fahrzeuge mit 16-ventil-motor sind serienmäßig mit abs ausgestattet. Die hier beschriebenen arbeiten gelten für alle renault clio-versionen, ob mit oder ohne abs-system.

Beim reinigen der bremsanlage fällt bremsstaub an. Dieser staub kann zu gesundheitlichen schäden führen. Deshalb beim reinigen der bremsanlage darauf achten, daß der bremsstaub nicht eingeatmet wird.

Die bremsbeläge sind bestandteil der allgemeinen betriebserlaubnis (abe), außerdem sind sie vom werk auf das jeweilige fahrzeugmodell abgestimmt. Es empfiehlt sich deshalb, nur von renault beziehungsweise vom kraftfahrtbundesamt freigegebene bremsbeläge zu verwenden. Diese bremsbeläge haben eine kba-freigabenummer.

Das arbeiten an der bremsanlage erfordert peinliche sauberkeit und exakte arbeitsweise. Falls die nötige arbeitserfahrung fehlt, sollten die arbeiten an der bremse von einer fachwerkstatt durchgeführt werden.

Hinweis: wird das fahrzeug nach einer regenfahrt abgestellt, insbesondere im winter bei streusalzeinwirkung, ist es zweckmäßig, die bremse vorher mit leichter pedalkraft bis zum stillstand zu betätigen. Dadurch trocknen die bremsscheiben und können nicht so leicht korrodieren.

Korrodierte scheibenbremsen erzeugen beim abbremsen einen rubbeleffekt, der sich auch durch längeres abbremsen nicht beseitigen läßt. In diesem fall müssen die bremsscheiben erneuert werden.

Nach dem einbau von neuen bremsbelägen müssen diese eingebremst werden. Während einer fahrtstrecke von rund 200 km sollten unnötige vollbremsungen unterbleiben.

Achtung: wird nach einer kurvenfahrt ein unterschiedlicher pedalweg festgestellt, dann muß die bremsscheibe auf seitenschlag am äußeren durchmesser geprüft werden, gegebenenfalls ist die bremsscheibe zu erneuern.

Siehe auch:

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